Leitung: Walter Kissling
Ich geb’s ja zu: Vom Seisertoni geradeaus weiter anstatt gleich hinauf zum Wandfußsteig und über diesen zum Springlessteig, das wäre nicht nur schneller, sondern auch komfortabler gewesen. Mein Versuch, den Wandfußsteig als Trittsicherheitstraining schmackhaft zu machen, stießen nur auf beschränkte Gegenliebe. Ich finde ihn zwar landschaftlich interessant, am Fuß der Wände entlang, aber er hat sich gezogen und war mühsam. Dafür gings dann den Springlessteig hinauf. Unser Held war Otto, der ganz langsam Schritt für Schritt das Plateau der Hohen Wand erreichte, sich erkämpfte. Nach kleiner Pause beim Hubertushaus gingen wir zur Wilhelm Eichert Hütte, die seit Frühjahr wiederum (neu) bewirtschaftet ist und kehrten ein; das Wetter war warm zum Draußensitzen. Vor der Hütte stand ein Fahrzeug der „Fahrenden Engel“, die Kranke, auch solche, die nur noch wenig Lebenszeit haben, an einen Ort bringen, den diese sich wünschen – ans Meer, an einen Platz im Wald und hier auf die Hohe Wand. Eine Person lag im Freien auf einer Krankenliege. Warum es gerade dieser Platz war, den sie sich gewünscht hat? Welche Plätze würden wir uns wünschen? – Der Abstieg auf dem Grafenbergweg war lang und unproblematisch. Beim Seisertoni bekommt man jetzt wieder Kleinigkeiten zu essen. Der Zug holte uns in Grünbach ab.
Walter Kissling
