Leitung: Otto Heinl
Sonntag, 11.9.2022: Unsere Fahrt mit Bus und Radanhänger begann um 05:00 Uhr von Wien auf der A2 mit mehreren Pausen über Tarvis – Venedig – Bologna über den Apennin nach Marina di Pietrasanta zum Hotel Joseph, wo wir am Abend eintrafen. Nach Ausladen von Gepäck und check in gab es noch ein köstliches Abendessen.
Montag, 12.9.2022: Um 09:00 Uhr begann unsere offizielle Radwoche. Ein schöner Radweg auf der Strandpromenade entlang des Tyrrhenischen Meeres führte uns durch den Badeorte Viareggio. Weiter ging es auf unbefestigter Straße durch den Naturpark „Macchia Lucchese“ nach Migliarino. Ab hier mussten wir leider auf einer stark befahrenen Straße ca. 10 km bis nach Pisa radeln. Nahe dem schiefen Turm parkten wir unsere Räder und eine Gruppe besichtigten zu Fuß die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Eine 2.Gruppe kehrte in einer Imbissstube mit Blick zu den Rädern ein und wartete auf ihre Besichtigungstour nach Rückkehr der 1. Gruppe. Die Rückfahrt ins Hotel erfolgte mit dem Bus, der ca. 3 km vor dem Check Point Pisa, auf einen Supermarktparkplatz auf uns wartete.
Dienstag, 13.9.2022: Am 3.Tag ging die Radtour nach Lucca. Abfahrt von Hotel Joseph, wie am Vortag um 09:00 Uhr nach dem Frühstück. Am Radweg, den wir beim nächsten Badeort verließen, ging es auf Nebenstraßen und z.T. auf Radwege landeinwärts nach Camaiore. Bald begann unser erster Anstieg. Auf einigen Kurven, steil bergauf, erreichten wir Montemagno. Ein Biker-Lokal bot sich zur wohlverdienten Einkehr an. Nach dieser Stärkung radelten wir z.T. auf Radwegen entlang des Flusses Freddana bergab nach San Martino in Freddana. Hier bot der Leiter eine alternative Strecke - „Strada del Vino“ - nach Lucca an, das Angebot wurde von den meisten Radlern angenommen. Der Rest radelte direkt auf der Hauptstraße entlang des Flusses nach Lucca. Die Straße „Strada del Vino“ führte zuerst flach, wurde dann es aber immer steiler, sodass auch die E-Biker zum Teil ihr Rad schieben mussten. Als Hindernis entpuppte sich auch eine nach einem Murenabgang z.T. eingebrochene Straße. Bald erreichten wir das Weingut Stefano, umgeben von Weingärten und Zypressen. Von hier bot sich ein herrlicher Ausblick in die toskanische Landschaft bis Lucca. Bei der Abfahrt hatte es ein Teilnehmer eiliger als der Leiter und war dadurch in Lucca, wo wir alle zusammenkommen sollten, verschollen. Für die Einfahrt in die Stadt durch die Stadtmauer benützten wir das Tor Donato. Weiter radelten/schoben wir das Rad in engen Gassen bis ins Zentrum von Lucca zur San Michele Kirche, wo wir in einem Lokal einkehrten und auf die anderen Radfahrer bzw. auf die Gruppe, die mit dem Bus kommen sollte, warteten. Es gab auch mehrere Telefonate mit dem „Ausreißer“, der ersucht wurde, ebenso zur Michele Kirche zu kommen um dann gemeinsam zum nahen Bus zu gehen/radeln. Da er – trotz nochmaliger Aufforderung – nicht eintraf, gingen alle Anwesenden durch eine Fußgängerzone zum Burgtor und weiter zum nahen Busparkplatz. Hier wurden einige heftige Telefonate mit dem Verschollenen geführt. Eine Durchgabe seines Standortes war am Navi nicht auffindbar. Da einige Teilnehmer bereits unruhig wurden wegen der langen Wartezeit, begab sich der Busfahrer mit seinen E-Skooter auf die Suche. So wurde er in einer Gasse, die mit dem Bus nicht zufahrbar ist, gefunden. Beim Abendessen gab es genug Gesprächsstoff.
Mittwoch, 14.9.2022: Alle Teilnehmenden fuhren mit dem Bus bis La Sterza, wo die „Radler“ ausstiegen und per Drahtesel die Fahrt fortsetzen. Der Rest fuhr mit dem Bus direkt nach San Gimignano zur Stadt-Besichtigung. Aus unerklärlichen Gründen, trotz Navi, Radpläne und vorherige Besichtigung der Strecke nahm der Leiter eine falsche Abzweigung. So kamen wir nicht nach San Gimignano, sondern zu der auf einem Hügel liegende Stadt Voltera. Einige erklommen die steile Straße bis ins Zentrum. Andere kehrten in einer Bar vor der Stadt ein und warteten auf den Anruf vom Busfahrer für die gemeinsame Rückfahrt ins Hotel. Zum Busparkplatz mussten wir aber noch einige wenige Kilometer die steile Straße bergauf radeln. Gemeinsam ging es zurück zum Hotel Joseph.
Donnerstag, 15.9.2022: Nach dem Frühstück fuhren alle mit dem Bus ohne Radanhänger zum Parkplatz Villa Constanza vor Florenz. Per Straßenbahn ging es weiter zur Station Maria Novella, wo unsere Stadtführerin Fr. Sabina wartete. Nach Ausgabe von Kopfhörer ging es los. In wenigen Stunden zeigte uns Sabina mit Erklärungen alles, was man in Florenz unbedingt sehen muss. Unter anderen Santa Maria del Fiore, Palazzo Vecchio, Platz der Republik, Piazza della Signoria, Platz der Uffizien und die Ponte Vecchio wo unsere Stadtbesichtigung endete und wir in der Nähe in einem Restaurant unsere müden Füße beim Mittagessen ausruhen konnten. Es war ein informativer Tag mit einer sowohl kompetenten als auch humorvollen deutschsprachigen Führerin durch Florenz. In wenigen Minuten erreichten wir die Straßenbahnhaltestelle Maria Novella, wo wir zum Busparkplatz zurückfuhren.
Freitag, 16.9.2022: Am 5. Tag (freier Tag für Leiter und Busfahrer) radelte eine Gruppe nach Massa. Zuerst auf dem Promenaden-Radweg am Meer entlang Richtung La Spezia bis Marina di Massa. Ab hier verließen wir das Meer und es ging landeinwärts bis Massa. Nach einer Einkehrpause radelten wir weiter zur Burg Malaspina, eine auf einem Felsen thronende Festungsanlage mit herrlicher Aussicht zum Meer und auf die Kleinstadt Massa. Die Burg wurde ohne Führung besichtigt. Wieder zurück in Massa, radelten wir auf einem der wenig gekennzeichneten Radwege quer durch das Hinterland nach Marina di Pietrasanta zurück.
Samstag, 17.9.2022: Am letzten Tag, radelte eine kleine Gruppe zum Torre del Lago Puccini, wo sich auch die Villa von Giacomo Puccini befindet. Nach der Besichtigung der Villa und des großen Sees vertrieb uns ein kalter Wind von diesem Ort. Zurück ging es Richtung Meer, wo nach wenigen Kilometern sich die Sonne zeigte und wieder Badewetter herrschte. Nach einer Einkehr in einer Strandbar ca. 2 km vor unserem Hotel Joseph bemerkte der Leiter, dass er am Vorderrad seines E-Bikes einen Patschen hatte. Er überlegte - reparieren oder schieben – und er entschied sich für das Schieben, da bis 16:00 Uhr zur Radaufladung in den Anhänger genug Zeit blieb. Der Patschen war zu Hause in Wien ein Andenken an die Radtour durch die Toskana.
Sonntag, 18.9.2022: Nach dem Frühstück ab 06:00 Uhr fuhren wir um 07:00 Uhr vom Hotel Joseph zur nahen Autobahn, die durchgehend bis Wien führte. Im Raum Bologna wurden wir von fast jedem überholenden Autofahrer an gehupt. Da keine Kontrollleuchte am Armaturenbrett aufleuchte, fuhr der Fahrer auf den Pannenstreifen und begab sich zur Nachschau zum Radanhänger und bemerkte, dass das rechte hintere Rad komplett fehlte. Zum Glück waren wir nicht weit von einer Abfahrt entfernt. In langsamer Fahrt steuerten wir ein Hotel mit einem großen Parkplatz kurz nach der Abfahrt an. Nach Abhängen und Abstellen des defekten Radanhängers inkl. der Fahrräder, wurde nach Telefonaten mit dem Busunternehmer in Österreich beschlossen, mit dem Bus weiter nach Wien zu fahren. Der Anhänger wurde noch am selben Tag von einer Firma abgeholt und in eine Werkstätte gebracht. Da der ungewollte Aufenthalt ca. 2 Stunden dauerte, erfolgte die Ankunft in Wien um 22:00 Uhr ebenfalls um 2 Stunden später als geplant.
Da es in Italien keine Ersatzteile für den Anhänger gibt, werden sie mit einem Bus aus Österreich zur Werkstätte in Florenz gebracht, eingebaut und der reparierte Anhänger nach Österreich überführt.
Der Leiter wird vom Busunternehmer sofort verständigt, wenn der Anhänger nach Wien unterwegs ist. Die Besitzer der Räder werden vom Leiter per SMS über Ort und Zeit der Abholung verständigt.
Die Toskana ist eine traumhafte, aber auch hügelige Landschaft. Klassische Radwege, wie wir sie kennen, gibt es in Italien (ausgenommen entlang der Küste) nicht. Geradelt wurde auf meist verkehrsarmen und ruhigen Nebenstraßen, ausgenommen vor Stadteinfahrten. Die Radetappen bei sonnigem warmen/heißen Wetter waren zwischen 35 und 45 km lang. Die Teilnehmenden ohne Fahrräder konnten jeden Tag im Meer oder Pool baden, Strandwanderungen unternehmen. bzw. mit dem Bus zu Stadtbesichtigungen mitfahren.
Otto Heinl