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Hohe Wand - Drobilsteig

Samstag, 18. Juni 2022

Leitung: Walter Kissling

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Na das wird etwas werden...! Die ZAMG sagt steile Hitze an. Da werden die Hundertschaften schwitzend auf der Terrasse des Herrgottschnitzerhauses sitzen. Aber nichts von dem. Beim Aufstieg ein sanftes Lüftchen, oben wenige Leute, im Schatten auf der Terrasse fast kühl, Suppe und saftige Karottentorte. – Aber noch sind wir nicht so weit. Als Liebhaber des Hirnflitzsteins (s. Bericht v. 26. Mai) kann ich die Teilnehmerinnen davon überzeugen, dass wir unsere Wanderung unter der Ruine Starhemberg beginnen, den Hirnflitzstein ‚machen’ und dann erst den Drobilsteig draufsetzen. (Wenn einer der Teilnehmerinnen das nicht recht gewesen wäre – immerhin verlängert sich der Weg um 1¼ Stunden – hätten wir es nicht gemacht.) Die Burg Starhemberg, die wir später von oben sehen werden, vom Hirnflitzstein aus, hatte 1830 Erzherzog Rainer, der Bruder von Erzherzog Johann und von Kaiser Franz, bereits als Ruine gekauft. Die Vorbesitzer, die Familie Heussenstein, haben Ende des 18. Jhd. das Dach abgedeckt und die Fenster herausgerissen, damit die Steuern entfallen. (Vgl. auch die nahe gelegene ebenfalls Heussenstein gehörende Ruine Emmerberg!) Rainer ging es um die Land- und Forstwirtschaft; er war auf diesem Gebiet sehr innovativ, bereiste die österr. Länder, machte Verbesserungsvorschläge und berichtete z.T. fordernd an den Hof. Ihm gehörte auch das nördlich von Starhemberg gelegene Schloss Hernstein. – Der Drobilsteig machte uns keine Schwierigkeiten, es ist ein wilder schattiger ’Durchschluf’ mit Leitern. Beim Ausstieg stehen zwei schattige Bänke. Hans Drobil war Obmann der alpinen Gesellschaft „D’Herrgottschnitzer, die 1912 die Hütte (damals noch kleiner) erbauten. Die touristische Erschließung der zunächst agrarisch, forstlich und an ihrem Fuß durch Bergbau genutzten Hohen Wand begann in den 1880er Jahren. Die 1877 eröffnete Bahnlinie nach Gutenstein und die 1897 eröffnete Linie nach Puchberg erleichterten den Zugang zur Hohen Wand; eigentlich machte die Bahn den Besuch für größere Bevökerungsschichten (Wiener) erst möglich. – Vor dem Herrgottschnitzerhaus, wo an der Kante der Zischkasteig hinunterführt, spielte ein Trompeter den Erzherzog Johann-Jodler. Video auf der Homepage, Link „Berichte und Fotos“! Wir gingen die ausschwingende Forststraße hinunter (als Notstraße genutzt kann sie werden, falls die Hohe-Wand-Straße unterbrochen ist) und über das Zimmermannplatzl durch Wald und auf Weglein über die große ungemähte Wiese hinunter zum Bahnhof Waldegg, mit seinem alten, leerstehenden Gebäude; wo ich mich frage, was man aus dem machen könnte.

Walter Kissling

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