Leitung: Walter Kissling
Am Samstag Regen, die Sonntagsprognose gut, zunächst aber Nebel, dicker Nebel. Wr. Neustadt, Bad Fischau, Brunn: Nebel, Nebel, Nebel; Winzendorf: lichter wird’s; Grünbach: der Himmel ist blau. Ein „Goldener Herbsttag“, gelbes, orangefarbenes, rotes Laub, dazwischen schwarz und schweigend Tannen und Fichten.
Fast 200 Jahre früher Eduard Mörike:
„Im Nebel ruhet noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen.“
(Septembermorgen. In: Eduard Mörike: Gedichte. Stuttgart 1838, S.36)
Am Ziehrerweg begleitet uns Bachmurmeln. Die Schwarzengründe hinauf, Rast beim sog. „Praterkreuz“. Die Lassallestraße ist falsch geschrieben, sagt eine aufmerksame Teilnehmerin; die weißen Schopftintlinge sind gute Speisepilze, sage ich. Die zweite Rast machen wir auf dem Buchberg. „Berg“ ist übertrieben, aber auf der Wiese in der warmen Sonne liegen, links der Blick auf den Schneeberg, ist trotzdem fein; das Weitergehen gar nicht so beliebt. Ich gestehe: Wir hätten uns dort noch eine weitere halbe Stunde ‚geben’ können. Auf der Wiese gibt es Parasolpilze; sie wurden mitgenommen. (Alle Fotos von uns und den Pilzen: siehe Währinger Homepage, Fotos und Berichte.) Am Puchberger Bahnhof steht (blöderweise) der Zug da, der in 1 Minute abfährt. Das macht einen Teil der Gruppe hektisch; der andere Teil lässt sich im Gasthausgarten nieder und nimmt den nächsten Zug. Auf der Rückfahrt füttert uns Ferdinand mit Kostproben aus seiner „Waldviertler Naturkost im Tirolerhof“. Hektiker, es ist Euch etwas entgangen!
Übrigens: Blättert man in Mörikes Gedichtband die Seite mit dem „Septembermorgen“ um, steht da schon „Frühling lässt sein blaues Band / Wieder Flattern durch die Lüfte“... Ich hoffe, da sehen wir einander!
Walter Kissling