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Am Leopoldsberg wachsen Wildkirschen und gestreifte Schwertlilien

Dienstag, 14. Juni 2022

Leitung: Walter Kissling

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Wer zu spät kommt, den bestrafen die braun gestreiften gelben Schwertlilien mit Verblühtsein. Und wer zu früh kommt, den bestrafen die noch unreifen Wildkirschen. Wir kamen in der Zwischenzeit. Einige Wildkirschen waren immerhin so freundlich, sich rot zu zeigen und sich dem Verzehr anzubieten. (Am 23. Juni war ich nochmal dort: alles schwarz, gepflückt, gegessen, im Häferl nach Hause getragen...) – Vom Kahlenbergerdorf wanderten wir den Waldbachgraben zum Seilgarten hinauf; unter der Woche ist dort nicht viel los; zur Eisernen Hand Gasse; beim Schranken schwenkten wir zu den Kirschen hinunter. Eine Teilnehmerin machte uns auf ein vereinzeltes Exemplar der Bocksriemenzunge aufmerksam, eine seltene Orchis-Art mit ungewöhnlichen Blüten, die da in der Wiese stand. Am Kahlenberger Friedhof besuchten wir wieder das Grab des Geigers Paul Fischer, Stimmführer der Wiener Philharmoniker und Geiger im renommierten Rosé-Quartett. Als Jude wurde er am 23. März 1938 von der Direktion der Wiener Staatsoper zunächst beurlaubt, dann zwangspensioniert und gekündigt. Fischer starb im November 1942 im jüdischen Spital in der Malzgasse.  Er starb nicht im Gas, nicht durch Erschießung, nicht den Tod durch Arbeit. Er starb am Ausschluss von seiner geliebten und fordernden musikalischen Arbeit an der Staatsoper und als Philharmoniker, an Delogierung, Zwangsumsiedlung, an der Schwierigkeit, seine Familie zu ernähren. –Schnitt. – Am Jungherrensteig diskutierten wir über die dort errichteten alten und neuen Villen und landeten schließlich – bei einem Heurigen. Der kleine Parkplatz am Beginn des Kahlenbergerdorfes erwies sich übrigens als Kurzparkzone...

Walter Kissling

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