Leitung: Walter Kissling
Was für ein strahlender Samstag, Nachmittag! Zugegeben, für die Herbstfärbung der meisten Bäume waren wir 2 Woche zu früh dran, aber wilde Schneeballsträucher hatten pralle rote Beeren (giftig; gekocht aber gute ungiftige Marmelade – ich referiere ja nur...!) und die Berberitzen waren voll behängt mit ihren Vitamin C- reichen sauren Früchten (trocknen und in den Reis geben; selbst probiert). Am See ohne Namen hielten wir Rast in der Sonne. Auf der Österreich-Karte von Klosterneuburg ist zwischen den beiden Seen ein Weg eingezeichnet, den es aufgrund der Ausbaggerungen nicht mehr gibt (weil vorgegangen, wussten wir das). Eine Besonderheit unserer Auwanderung war daher die notwendige halbstündige Umgehung quer durch die Wildnis – durch fast mannshohe Goldruten, Brennnesseln, Kletten, über querliegende Bäume und dann durch den mit Gesträuch verwachsenen Wald mit starken herunterhängenden Lianen, dem Reich von Tarzan und Jane, (die gerade in der Dominikanischen Republik urlaubten) – bis wir den querlaufenden Wirtschaftsweg stießen. Natürlich alles, wie auch die Wirtschaftswege selbst, unmarkiert. Bei einer der ungezählten Verzweigungen hat Otto mit Navi geholfen. Nach der Bewältigung der einzigen 15 Hm hinauf auf den Donau-Damm traten wir ‚ins Licht’; vor uns lag stoisch: der Fluss. Einige wären noch gern beim schön gelegenen Donauwirt zusammengesessen, die meisten drifteten heimwärts, zumal ein längeres Asphaltstück zum Bahnhof St. Andrä-Wördern noch vor uns lag. – Was mir bei dieser Wanderung besonders auffiel war die Veränderung gegenüber dem Mai, wo ich den Weg in dem mir unbekannten Gebiet erkundet hatte: Die Masse von über den Sommer aufgewachsener Pflanzen, die manche Wege, die im Mai noch gangbar waren, unpassierbar machten. Schöne wilde Au – vielleicht im Frühjahr wieder. (Fotos siehe Homepage, Link: „Berichte und Fotos“)
Walter Kissling