Die Anfahrt zur Selbstversorger-Hütte auf der Teichalm erfolgte mit PKW’s, alle fanden eine Mitfahrgelegenheit. Nach der Ankunft und dem Ausladen des Gepäcks, der Lebensmittel und der Getränke, gab es zu Mittag Suppe und Würstel. Es fing gemütlich an und niemand wusste, wie der Tag enden würde. Nach dem Essen zogen wir los. Da es zu wenig Schnee gab, um die Schneeschuhe anzulegen, wurde es eine „normale“ Wanderung. Zuerst ging es „währingerisch“ durch Wald und Wildnis steil bergauf, bis zu einem Stacheldrahtzaun, dort mussten wir erst eine Stelle finden, wo wir durchkrabbeln konnten. Ein Teilnehmer musste die Wanderung wegen einem Schwächeanfall frühzeitig abbrechen und kehrte mit seiner Begleitung um.
Der Rest der Gruppe kam nach dem Überwinden des Zaunes auf eine weite Almwiese, hier setzte plötzlich ein örtlich begrenzter Schneesturm ein. Beim nahen Angerwirt suchten wir Schutz und wärmten uns mit heißen Getränken auf. Nachdem sich der Sturm gelegt hatte, traten wir über eine Loipe den Rückweg an. Nach dem Abendessen (Hüttennudeln mit grünem Salat) beim gemütlichen Zusammensitzen bekam der Teilnehmer, der den Ausflug frühzeitig abgebrochen hatte, Fieber, Schüttelfrost und Atembeschwerden. Da keine Besserung eintrat, verständigten wir nach kurzer Überlegung die Rettung. Während wir auf die Rettung warteten, gab es schon Sorgen, ob nicht das Coronavirus zugeschlagen hat. Wenn ja, hätte das eine 14 tätige Quarantäne in der Hütte bedeutet. Vom Leiter wurde daher bis zur Diagnose eine Lebensmittelrationierung angeordnet. Der „Patient“ wurde mit der Rettung und einer Begleitung in das Krankenhaus in Weiz eingeliefert. Der Leiter und eine Teilnehmerin folgten der Rettung mit eigenem PKW. Nach mehreren Untersuchungen gab es Entwarnung. Für die aufgetretenen Symptome gab es eine andere Ursache. In Weiz wurde noch (per Navi) eine Apotheke gesucht, um Medikamente zu besorgen. Anschließend ging es wieder zur 36km entfernten Teichalm zurück, die wir kurz vor Mitternacht erreichten. Ein turbulenter Tag ging zu Ende.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück stand eine Ganztagswanderung auf dem Programm. Zuerst ging es, bei bewölktem Wetter, zum GH Holzmeister, wo wir den Mixnitzbach überquerten und über eine steile Wiese das Schwoabauerkreuz erreichten. Wir setzten unsere Wanderung zu den drei Wetterkreuzen fort. Bei einer Eisbar legten wir eine Pause ein (die Eisbar war wegen eines Schirennens auf Kunstschnee bei der Bergstation des Pirstingerliftes aufgebaut). Bald erreichten die Sommeralm und nach Abstieg die Holdahütt`n, wo wir zu Mittag einkehrten. Auf einer Loipe wanderten wir wieder retour zum GH Holzmeister. Einige Teilnehmerinnen nahmen den Weg auf einem Höhenrücken inklusive Aufstieg und Abstieg. Treffpunkt war GH Holzmeister (kurze Einkehr) bzw. unsere SV-Hütte. Der Abend wurde nach dem Verzehr von Hühnerfilet, Gemüse und Chilierdäpfeln mit Saunabesuch und Kartenspiel gekrönt.
Am 3. Tag war eine Wanderung in der näheren Umgebung geplant. Einige Teilnehmerinnen wollten mehr und bestiegen den hinter der Hütte liegenden Osser mit dem Ziel: die Latschenhütte beim Teich. Die andere Gruppe begab sich auf den Winterweg zum Hotel Pierer bzw. Teichalmwirt und zog entlang des Teiches - vorbei beim riesigen Almochs (aus Holzschindeln) - zur Latschenhütte, wo eingekehrt wurde. Beim Retourweg zur SV-Hütte kamen uns die Osser-Wanderinnen entgegen.
Da wir bereits am Nachmittag in der SV-Hütte ankamen, nützten wir die Sauna aus oder relaxten im Zimmer bis zum Abendessen (Schweinsbraten mit Kraut und Knödel). Anschließend wurde wieder die Spielhölle eröffnet. Es folgte ein lustiges Kartenspiel mit viel Gelächter und Tratsch bei Kaminfeuer.
Am letzten Tag reisten einige TeilnehmerInnen schon nach dem Frühstück bzw. im Laufe des Vormittags ab. Der Rest machte noch einen Ausflug auf den nahen Heulantsch mit seinem Gipfelkreuz, das vom Küchenfenster der SV-Hütte zu sehen ist. Der Leiter blieb in der Hütte und kochte inzwischen ein Restlessen (Grenadiermarsch mit roten Rübensalat und Gurkerln).
Um 14:00 Uhr verließen alle die Hütte und traten die Heimreise an, mit dem Wunsch, nächstes Jahr wieder zu kommen.
Otto Heinl