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Radtouren in der steirischen TOSKANA

Sonntag, 6. bis Sonntag, 13. September 2020
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Die Radwoche in der italienischen Toskana war wegen der Reisebeschränkungen und anderen Hindernissen aufgrund der Coronakrise nicht durchführbar, deshalb wurde als Ersatz eine Radwoche in der steirischen Toskana neu ausgeschrieben.

1.Tag, Sonntag, 6. September: Treffpunkt für alle Teilnehmer (Öffi- u. Autofahrer) war der Bahnhof in Bad Radkersburg.

Nach dem Einchecken in der gebuchten Frühstückspension wurde in einem nahen Gasthaus das Mittagessen eingenommen. Anschließend unternahmen wir gleich die erste Radtour. Ausgesucht wurde die Teich-Tour, eine Radtour durch eine abwechslungsreiche Teichlandschaft. Über den Rotlehmbodenwald vorbei an Fischteichen erreichten wir die Grenze nach Slowenien. Ab hier wechselten wir auf den R2-Radweg, der entlang der Grenze nach Bad Radkersburg zurückführen sollte. Leider versäumten wir eine Abzweigung und landeten in einem Sumpfgebiet, das wir schiebend bis zu einer Straße überwinden mussten. Von der Ortschaft Goritz führte ein beschilderter asphaltierter Radweg direkt nach Bad Radkersburg. Ende des Radweges war nicht Bad Radkersburg, sondern ein Maisfeld. Danach ignorierten wir die “Radwege” und INFO-Tafeln und orientierten uns nach dem weit sichtbaren Schloss Oberradkersburg, das uns wie ein Leuchtturm zum Quartier führte.

Nach dieser ersten, etwas abenteuerlichen Radtour genossen wir in einer Buschenschank, nahe unserer Pension, das Abendessen.

Tageskilometer: 29 - Fahrzeit: 1 Stunde 40 Minuten

2.Tag, Montag, 7. September: Am 2. Tag stand die Murfeld- und Murauen-Tour im Programm.

Beim Finanzamt in Bad Radkersburg ging es los. Wir durchquerten das zweitgrößte Augebiet Österreichs. Am Liebmannsee und an der Kapelle Madlhof vorbei erreichten wir den Murturm bei Gosdorf, wo wir eine Rast einlegten. Auf der Plattform in 27,5 m Höhe genießt man nicht nur die Aulandschaft der Südoststeiermark, sondern auch die Aussicht ins benachbarte Slowenien. Weiter ging es zum Röcksee, nach Mureck und zur Schiffsmühle mit Gasthaus, wo wir zu Mittag einkehrten und auch die Mühle besichtigten. Nach dem Essen radelten wir wieder auf dem Murradweg bis zur Murradbrücke zurück. Auf der Hängebrücke querten wir die Mur, gelangten aufs andere Ufer in Slowenien zum Grenzort Apace. Über Plitvica und Gornja Radgona radelten wir nach Bad Radkersburg zurück, zum Quartier.

Tageskilometer: 64 - Fahrzeit: 3 Stunden 25 Minuten

3.Tag, Dienstag, 8. September: Das Ziel an diesem Tag war Jeruzalem in Slowenien. Da die Ortschaft erst nach 46 km und nur über eine 14%ige steile Straße zu erreichen ist, entschlossen wir uns, ein Radtaxi nach Jeruzalem zu engagieren. Während der Fahrt erläuterte der Fahrer die interessantesten Sehenswürdigkeiten in diesem Gebiet.

Nach Abladen der Fahrräder bewunderten wir die fantastische Aussicht in das slowenische Weinanbaugebiet in einer idyllischen Landschaft. Danach fuhren wir flott den Hügel hinunter. Weiter ging es zum empfohlenen slowenischen Murradweg. Leider war der Radweg nur eine mehr und weniger befahrene Landstraße durch Dörfer ohne Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten. Da einige Teilnehmerinnen bereits Hunger verspürten und dies laut kundtaten, wurde ein Einheimischer gefragt, wie weit es bis zum nächste Gasthaus ist. Wir hatten Glück, es war nur ca. 2 Kilometer entfernt.

Die Bedienung war freundlich und sprach deutsch. Überraschend war, dass die Speisen quantitativ nicht zu überbieten waren. Ein Menü wäre für 2 Personen ausreichend gewesen. Somit radelten wir mit vollem Magen Richtung Bad Radkersburg, wo wir bei der Grenzstation Sicheldorf nach Österreich einreisten.

Bei dieser Tour blieb die bequeme Anfahrt, die tolle Aussicht, die Weinberge, das üppige Essen im Gasthaus Staus bei Beltinci (Slowenien) in Erinnerung, sowie, dass wir - bei Anfrage “wo warst du heuer im Urlaub?” - “in Jeruzalem” - antworten können.

Tageskilometer: 51,4 - Fahrzeit: 2 Stunden 50 Minuten

4.Tag, Mittwoch, 9. September: Dieser Tag war zum Relaxen ausgeschrieben bzw. Radtouren ohne Planung.

Der Leiter und 2 Teilnehmerinnen besuchten die Park-Therme in Bad Radkersburg mit 36 Grad warmen Wasser und einem großen Sportbecken sowie vielen Liegen in einem großen parkähnlichen Areal am Ufer der Mur.

Die anderen TeilnehmerInnen unternahmen individuelle Radtouren in der Umgebung von Bad Radkersburg. Das gemeinsame Abendessen wurde beim Metzger-Wirt in der Altstadt eingenommen. Jeden Mittwoch ist “Schmankerlabend” (Stelzen, Ripperln u.v.a.m).

5.Tag, Donnerstag, 10. September: Da unsere Gruppe für Nachmittag zu einer Stadtführung angemeldet war, wurde am Vormittag die leichte Sonnenaufgangs-Tour gewählt. Start war das Finanzamt. Es ging zum Grenzübergang Sicheldorf und auf der slowenischen Seite über Dedenitz, Zelting nach Korovci, wo wir im urigen und üppig blumengeschmückten Gasthaus “Pri Zlatki” einkehrten. Wir waren überrascht über die umfangreiche Speisekarte. Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte z.B. Garnelen in zahlreichen Varianten standen zur Wahl. Dieses Lokal lädt zum Wiederkommen ein. Über den Grenzübergang Goritz ging es wieder nach Österreich zurück, zu unserer Pension.

Der zweistündige Stadtrundgang mit kompetenter Führung begann am Hauptplatz. Wir wurden über die Geschichte von der Entstehung bis zur Jetztzeit von Bad Radkersburg informiert. Auch die zahlreichen historischen Bauwerke wurden ausführlich erklärt. Da die Führung länger dauerte als angenommen, musste die Tischreservierung für das Abendessen im Gasthaus Bacherl-Wirt telefonisch geändert werden.

Tageskilometer: ca. 30 – Fahrzeit: ca. 2 Stunden

6.Tag, Freitag, 11. September: Straden war das heutige Tagesziel. Auf den Partner-Radweg mit einem atemberaubenden Naturbühnenbild radelten wir durch Radochen. Kurz vor Straden erregte der Bulldogenwirt mit seinem Nostalgie-Museum unsere Aufmerksamkeit. Bei einer Trinkpause besichtigten wir das frei zugängliche Museum mit bäuerlichem Handwerkszeug, Geräten, Maschinen und Traktoren aus dem letzten Jahrhundert. Die schweißtreibende Auffahrt für Räder ohne E-Unterstützung nach Straden wurde aufgrund eines Reifenschadens noch verzögert.

Oben bewunderten wir die herrliche Aussicht, die Kirche und das Spezialitäten-Geschäft De Merin mit Ausschank. Die rasante Abfahrt erfolgte weiter am Partner-Radweg, der in einer Buschenschank bei der Therme in Bad Radkersburg mit dem Abendessen für uns endete.

Tageskilometer: 50 - Fahrzeit: 3 Stunden

7. Tag, Samstag, 12. September: Am letzten Tag unternahmen wir eine sportliche, attraktive und anstrengende Radtour auf dem Panorama-Radweg.

Zuerst ging es wieder auf der Teich-Tour zum Grenzübergang Pölten nach Slowenien. Steil bergauf radelten wir - einige auch schiebend - zum Panorama-Radweg. Es wurde eine wunderbare Höhenkamm-Radtour mit herrlichen Panoramablicken. Links und rechts Weingärten und Einfamilienhäuser mit mediterranen Pflanzen wie Bananenstauden, Palmen, Oleander u.a.m.

Vor der Grenze nach Österreich kehrten wir in einer Bar mit südländischem Flair ein - nur das Meer fehlte, und genossen die Getränke, die wir uns nach dieser Anstrengung verdient hatten.

Weiter ging es nach St. Anna zum Tagesziel. Da der direkte Weg zu steil für Fahrräder war, radelten wir auf der Straße und kamen über die Rückseite in den Ort. Besichtigung der Kirchen und der umliegenden Weinberge - Mittagessen - Sammeln zur Abfahrt. Abwärts ging es auf dem steilen Radweg ins Tal. Volle Aufmerksamkeit und vorsichtiges Bremsen war angesagt.

Durch Pichla und Tieschen erreichten wir den Murradweg, der uns wieder nach Bad Radkersburg führte. Das letzte Abendessen und die Besprechung der absolvierten Radtouren fand im Gasthaus Türkenloch in der Altstadt statt.

8.Tag, Sonntag, 13. September: Nach dem Frühstück und der Verabschiedung erfolgte die Rückfahrt individuell mit den Autos bzw. mit der Bahn.

Fazit: Es war eine für viele TeilnehmerInnen unbekannte Landschaft, die manchmal der italienischen Toskana ähnlich ist. Die Radtouren waren mit E-Bikes ohne Probleme zu bewältigen. Ausschlaggebend für die gelungene Radwoche waren auch das sonnige Wetter und die sommerlichen Temperaturen. Ein Danke an alle TeilnehmerInnen für die gute Atmosphäre.

Otto Heinl

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