Genau die bisher heißesten Tage des Jahres haben wir für diese Fahrt ausgewählt. Am Sonntag war es ja bei der Anreise in der klimatisierten „Himmelstreppe“ der Mariazellerbahn noch recht gemütlich, umso mehr, als die Zugbegleiterin sehr freundlich war und auch Getränke besorgte. Desto ärger war dann der Tiefschlag durch die große Hitze auf dem Asphalt vor der Basilika im Wallfahrtsort. Erst die Abfahrt über den Kreuzberg und das Radeln entlang der Salza in die Walster bot ein wenig Erholung (viele Knabenkräuter entlang der Straße und auch eine Wasseramsel im Fluss wurden gesichtet). Mittagrast war dann bei der Wuchtelwirtin. Anschließend haben wir die Abkürzung über den Krummbachsattel – weniger Höhenmeter, kürzere Strecke – gewählt, freilich hat fast alle die schottrige Forststraße vor dem Scheitelpunkt zum Radschieben gezwungen. Ein schöner Kontrast war dann die gut ausgebaute Steilabfahrt nach Kernhof; vor St. Ägyd haben wir auf dem Radweg einen kleinen Nestling gerettet und ins Gebüsch gesetzt. Im ehemaligen Bahnhof dieses Ortes bot die Süßmeisterei Erfrischung bei Eis und Getränken. Sehr freundlich wurden wir in unserem Quartier in Hohenberg aufgenommen und auch das empfohlene neue Gasthaus war wirklich nett. Die Betreiber, ein Afghane und seine serbische Frau, haben uns zu den bestellten Speisen zusätzlich eine Pizza geschenkt. Am Montag war die Weiterreise bis Lilienfeld noch recht angenehm, weil teilweise im Schatten, von dort beginnend fuhren wir zwar stets entlang der Traisen, aber in der prallen Sonne, auch Einkehrmöglichkeit gab es keine. So sind wir bis zum Viehofener See weitergeradelt, wo wir uns im Gasthaus „Seedose“ stärken und in den Fluten Abkühlung finden konnten. Erfreulich war bei dieser Fahrt, dass weder ein technisches Gebrechen aufgetreten ist, noch irgend jemand sich verletzt hat. Dank der großen Hitze wird uns diese Tour sicher ständig in Erinnerung bleiben.
Fritz Weinke
