An den Tagen zuvor war das Wetter einfach eine Katastrophe. Aber für Freitag blinkte die ZAMG Besserung. Die angekündigte „Maschekseite“ hieß, wir gehen nicht über die Eng hinauf zum Krummbachstein, sondern wir fahren („entspannt“) mit der Zahnradbahn bis zur Station Baumgartner. Die Bahn hatten wir fast allein, man wartete mit der Abfahrt – unsicheres Wetter macht Dich beim Salamander zur VIP. Vom Krummbachsattel zur Waldfreundehütte: Der Weg im Wald war nicht immer leicht zu finden wegen des zwischendurch hohen Schnees. Aus dem Wald herauskommend lösten Schnee und apere Flecken einander ab. Die Spuren von vier Waldfreunden, die am Vortag zu ihrer Waldfreunde-Hütte aufgestiegen waren, erleichterten uns die Routenfindung (Wir trafen sie in der Hütte: sie werden, so erzählten sie uns, um 1 Uhr nachts aufbrechen – es war Vollmond – und zu ihrer Hütte am Kitzberg gehen, die gegenüber der Hohen Mandling liegt). Von den „blühenden Wiesen“, die ich in den Währinger Nachrichten angekündigt hatte, war auf der Nordseite nicht viel zu sehen. Das änderte sich, als wir vom Krumbachstein südseitig abstiegen: alles gelb von Petergstamm (Aurikeln), dicht und in voller Blüte! Und einige große Enziane. Über den feuchten, felsigen Steig hinunter ließen wir uns Zeit. Die Einkehr im Naturfreundehaus auf der Knofeleben – „kommt’s unter der Woche, da sind wenig Leute“ sagte der Wirt im Vorjahr – war jetzt wirklich „entspannt“. Wir haben uns trockengelegt und gut gegessen. Ich finde es erfreulich, dass die Pächter ihre durchwegs regionalen Lebensmittel-Lieferanten in der Speisekarte ausweisen; da haben andere Hütten noch Luft nach oben. Unser Abstieg war originell – wo ist es da bitte linksrunter gegangen, da war nix... wir bleiben auf der Forststraße – und entdecken einen lieben nicht markierten Steig, der uns auf den rechten (linken) Weg brachte. Und der Zug stand in Payerbach/Reichenau schon zum Einsteigen da.
Walter Kissling