War es der Mai oder war es die Einsamkeit des Kuhschneebergs – 22 Wanderinnen und Wanderer wollten hinauf! Ich jedenfalls liebe die Forstraße des Fadenwegs, auf ihr kann man sich so schön ‚einlaufen’, und die Felswände der Hirschmauer geben auch etwas her. Beim „Almgatterl“ – in Wirklichkeit ein Rot-Weiss-Rot gestrichener Metallschranken – rasteten wir. Weiß jemand Näheres über den Gedenkstein an die zwei Hoyos’schen Jäger, die 1926 „im Dienst“ ermordet wurden? Hier oder anderswo? Von Wilderern? Wildern aus Not, als Prinzip, als Männlichkeitsnachweis – was war die Geschichte? – Der Steig über die naturbelassene Landschaft des Kuhschneeberges ist nicht immer gut sichtbar, er wurde jedoch nachmarkiert und auf den Wiesen wurden Markierungsstangen aufgestellt. Wir trafen keinen Menschen! Den Saukogel, höchster Punkt des Kuhschneebergs, den man dennoch leicht übersieht, haben wir bestiegen; sein Gipfel wurde von einem darauf befindlichen ‚Ameisenkogel’ noch um großartige 70cm getoppt. – Am Rückweg meldete sich die eine Hälfte der Gruppe ab, während die andere im Sog von zwei konditionsstarken Wanderinnen schnellen Schrittes zum Fleischer-Gedenkstein hinaufzog (15’). Dort oben macht der heute noch beweidete schöne Ochsenboden den Namen „Kuhschneeberg“ verständlich. Bei der Edelweißhütte trafen wir die abgemeldete ‚andere Hälfte’ der Gruppe bereits bei erfolgter Labung. Den TeilnehmerInnen hat’s gefallen und mir auch.
Walter Kissling