Freitag, 1. – Sonntag, 3.September 2017
„Die andere Seite der Rax“ – ja, dort waren wir! Nicht waren wir auf der „Wildfährte“: Nach Regentag und Regennacht war sie glitschnass – das musste nicht sein. Da wir beim Raxkönig in Nasswald übernachtet hatten (ein schöner Platz!), konnten wir Samstag in der Früh den Schüttersteig aufsteigen. Die Nebel zogen, gelegentlich kam leichter Sprühregen. Nach einer Rast bei der Forsthütte ging es dahin über das parkähnliche Plateau von ca. 1400m, Scheibwald, Zikafahnleralm; mal entlang der Markierung, mal auf der parallel geführten Forststraße – einige da, andere dort, mit interessanter Rufverbindung („wir sind richtig“, „nein wir“, „wir sehen Euch“). Wunderschöne alte Bäume stehen dort, kein Mensch ist uns begegnet. Das letzte Stück hinauf zum Habsburghaus ist landschaftlich besonders reizvoll. Nach den fleischig-mehligen Blättern zu schließen muss dort im Frühjahr viel Petergstamm blühen. Im Habsburghaus waren wir, außer einem jungen Paar, die einzigen Übernachtungsgäste; alle anderen hatten wegen des Wetters abgesagt. Die Wirte heizten ein: ein tonnenförmig am Boden liegendes Gusseisen-Ungetüm, das zwei Reihen röhrenförmige Warmluftauslässe hat. Am Sonntag hatte es zeitig in der Früh null Grad, beim Aufbruch schüttete es aus allen Schaffeln. Aber wir mussten (und wollten) hinunter, den Kaisersteig und über den Rehboden nach Hinternasswald; dort hatten wir zwei Autos für die Rückfahrt nach Nasswald platziert. Die warme Suppe beim Raxkönig musste dann freilich sein.
Die Wildfährte aber erwartet uns im nächsten Jahr. Und nur gerecht wäre: bei besserem Wetter!
Walter Kissling