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Wachau – Vogelbergsteig

Sonntag, 24.April 2016

Noch war der 24. April als Wahltag nicht im Gespräch, als er für die Wanderung auf den Vogelberg bei Dürnstein festgelegt wurde. So gab es an diesem Tag wenigstens EIN schönes Ereignis. Zunächst jedoch hatten wir Probleme mit der Anfahrt, stellte sich doch heraus, dass die bei der ÖBB erworbenen Fahrkarten mit Zielort „Dürnstein“ für die Wachau-Növog- Bahn ab Krems nicht galten, sondern nur für den Autobus - was weder am Schalter gesagt wurde, noch auf der Karte aufschien. Wir haben es trotzdem geschafft: Umgeben vom hellgrünen Laub der pannonischen Eichen und von gelben Alyssum-Polstern, die aus den Steinritzen herausquollen, gingen 19 Naturfreunde bei überraschend freundlichem Wetter den Vogelbergsteig  hinauf. Blicke hinunter zur Donau, hinüber zur Ruine Dürnstein, hinaus zu Stift Göttweig... für alpinen Touch sorgte ein Drahtseil am schmalen Steig. Die Vogelberg-Kanzel verließen wir nach Blicken auf Rossatz, das Donauknie und hinauf nach Weißenkirchen schnell wieder wegen des dort heftigen kalten Windes. Kurze Einkehr bei der Fessl-Hütte, Abstieg durch eine Gatsch-Passage (deren Umgehung sich als Lehmrutsche erwies), hinunter zum 29m hohen Denkmal am sog. Höhereck. Der Bus nahm uns auf offener Straße zum Bhf. Krems auf, und locker erreichten wir in Wien die erste Hochrechnung der BP-Wahl. Gut, dass man dabei mit schönen Wachau-Impressionen mental „dagegenhalten“ konnte....

Zum Denkmal am Höhereck habe ich nachgelesen: Hier, in Dürnstein und Loiben fanden am 11. Nov. 1805 Kämpfe zwischen den von Westen kommenden napoleonischen Truppen mit den verbündeten österreichisch-ungarischen und russischen Truppen statt, in denen mehrere tausend Soldaten, v.a. Franzosen, fielen. Zur Erinnerung an die Schlacht, die in diesem Krieg der einzige Sieg über die napoleonischen Truppen war, wurde 1905 das Denkmal errichtet. Es ist kein nationales Kriegerdenkmal, sondern gedenkt neben den eigenen und verbündeten russischen Truppen auch der feindlichen französischen; errichtet wurde es von Spenden aus allen drei Staaten. Der absonderliche obere Denkmalteil wurde einer Patrone oder Granate nachgebildet; im Sockel befinden sich aufgesammelte Knochen aus dieser Kriegszeit. Bereits am 14. Nov. 1805 besetzten die französischen Truppen kampflos Wien, Napoleon nahm in Schloss Schönbrunn Quartier.

Walter Kissling

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