Wie immer bestelle ich schönes Wetter für die 2-Tageswanderung. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen waren wir unterwegs. Wir querten den Schaugarten und folgten der roten Markierung über den Jägersteig zur Lilienfelder Hütte. Die warme Kleidung wurde im Rucksack verstaut. Die Aussicht genießend, aßen wir Suppe und Kuchen. Über Almwiesen, zwischen schönen Baumgruppen und hohen Tannen spazierten wir über den Muckenkogel. Vorbei an der Klosteralm entlang des Zdarskyweges, kämpften wir uns den steilen Wiesenhang zur Traisner Hütte hinauf. Die Sonne verschwand hinter den Wolken und so saßen wir in der warmen Stube. Kaffee, Bier, Schnaps, Wein, Schiwasser, Strudel, Käsekrainer und Krautspätzle türmten sich auf unserem Tisch. Wir bezogen unsere Zimmer und Lager. Danach schlenderten wir in der Abendsonne Richtung Sternleiten. Wir bewunderten die herbstliche Verfärbung und die aufkommenden Nebelschwaden. In der Abendsonne kamen wir zur Hütte und genossen die ruhigen Minuten, bis die Sonne am Horizont verschwand. Um 21 Uhr krochen wir in unsere Schlafsäcke, nachdem wir vergeblich nach dem Mond Ausschau gehalten hatten. Nebel umhüllte die Hütte und es war gespenstisch still. Eine Wanderin wachte auf und sah um 1 Uhr nachts den Vollmond mit Nebelschwaden durch das Hüttenfenster. Leider hat sie kein Foto gemacht. Nach dem ausgiebigen Frühstück gingen wir über den Klösterpunkt zurück zur Lilienfelder Hütte. Die ursprüngliche Abstiegsroute wurde verworfen und wir entschieden uns, über den Wasserfallweg abzusteigen. Neben plätschernden Bächlein und 2 rauschenden Wasserfällen gelangten wir ins Dorf. Endlich 13 Uhr und die Konditorei sperrte auf. War das ein Genuss! Nach der Führung im Stift Lilienfeld sonnten wir uns noch am Bahnhof, bis uns der Zug aufnahm und nach Wien brachte.
Maria Bachmann