Weiße Ostern – na und?
In dichtem Schneetreiben zieht unsere Kleingruppe am Ostersonntag über die Perchtoldsdorfer Heide, keine Ziesel, keine Kuhschellen, kaum Wanderer, nur alles weiß, weiß.
Beim Anstieg ins Hochgebirge, sprich zum Lechnerkreuz am Parapluieberg rächt sich bitter, dass wir zu sehr dem Kalender geglaubt haben – keiner hat Gamaschen oder gar Schneeschuhe mit, wir müssen eine neue Spur legen und sinken bis zu den Knien ein. Dann gönnen wir uns eine frühe Pause in der Teufelsteinhütte, als einzige Gäste, bestaunt von den Bewirtschaftern. Ach ja, die Kreuze haben wir alle erreicht und uns in den „Gipfelbüchern“ verewigt: das Lechnerkreuz, wie schon berichtet, das Kreuz am Sperkhermstein detto durch tiefen Schnee und im zweiten Anlauf beim Abstieg auch das gut versteckte Waldläuferkreuz. Knapp vor der Straßenbahnlinie 60 stoppt uns noch ein Museumszug von Kaltenleutgeben; vom Führerstand der Dampflok winkt uns fröhlich und aufmunternd der Osterhase zu. Kunststück, dort hat er es ja trocken und warm.
Fritz Weinke