Leitung: Walter Kissling
Ganz schlechte Wetterprognose. Hat sich nicht bewahrheitet. 10 NaturfreundInnen wurden belohnt – sei es für ihre Ungläubigkeit oder für ihr Trotzalledem. Es fing in Höflein katholisch an und ging katholisch weiter, zunächst bei der alten Kirche, wo unsere Neugier mit einer Einladung zur Agape beantwortet wurde; aber wir trafen uns ja zum Gehen in der Natur. Neben der Kirche (oder an sie angebaut?) stand früher eine Volksschule, schon bevor die allgemeine Schulpflicht 1774 eingeführt wurde, was früh war und vielleicht von Klosterneuburg inspiriert. Durch Buchenwald hinauf, auf den Bäumen noch eine Andeutung von Herbstlaub; auf dem Boden ein wenig Schnee. Am 26. November findet eine Mitwanderin hier neben dem Weg eine Gruppe von drei jungen Parasolpilzen, Kappen geschlossen wie Trommelschlägel und oben drauf ein bissl Schnee. Aber die Pilze nicht durchgefroren. (Ein schönes Bild davon steht auf der Homepage.) Wir erreichten die „Dreifaltigkeit“, einen Rastplatz mit drei Kreuzen. Dann die dritte Station, die Paulakapelle, errichtet um 1900 von einem wohlhabenden Kritzendorfer im Andenken an seine verstorbene Frau. Wir haben uns im Stehen gestärkt, es war frisch. Die Aussicht ging weit über die Donau hinaus, viel wurde gesucht und erörtert. Dann unten in Kritzendorf war es den Gesponsen für die Rückfahrt zu früh; also an der Rückseite von „Textil Müller“ – dem wundersamen Reich ungeahnt vielfältiger Stoffe und Zubehöre – am Rand der Au, einem Wasser entlang, bis zur Brücke nach Klosterneuburg, wo einige noch ein Kaffeehaus besuchten. Über Höflein gibt es eine geschichtliche Diplomarbeit von Christian Alfons mit dem provokanten Titel „’Höflein du schöner stiller Ort’?“ Mit Google-Eingabe leicht zu finden. Über Kritzendorf hat die wunderbare Lisa Fischer das Buch „Die Riviera an der Donau. 100 Jahre Strombad Kritzendorf“ geschrieben (Böhlau-Verlag).
Walter Kissling
